Donnerstag, 25. Oktober 2007

Crosscultural Impressions I

Mensch mensch, jetzt hab ich ja schon verhaeltnismaessig lang nicht mehr geschrieben, wo soll ich denn anfangen?
Ach ja, vorgestern abend. Da haben Belinda und Lisa die pfanntastischsten Pfannkuchen gebastelt die ich je gegessen hab (und ich habe bekanntermassen mal in einem Pfannkuchenrestaurant gedient!) Die Riesenmengen an Pfannkuchen haben wir Maedels mit Rotwein runtergespuelt; der wurde irgendwie mit jedem Glas besser, und wir auch ;-)! Dass der Morgen danach nicht zu den besten gehoert, ist klar. Aber diesen besagten Abend hat Lisa schon so nett in ihrem Blog beschrieben dass ich das eigentlich garnicht mehr zu erzaehlen brauche; wenn ihr zwingend wissen wollt, wie vier angesaeuselte Maedels an einem Dienstagabend drauf sind, schaut mal auf ihre Seite!
Naja, und trotz des boesen Erwachens am Mittwoch Morgen war ich gestern abend schon wieder auf Achse; nicht etwa weil ich den hals nicht voll kriege, sondern um Natalia und Juli davon abzuhalten dass sie sich mit Wattebaellchen oder schlimmerem beschmeissen. Das war naemlich so: bei uns zuhause herrscht grad ein kleines bissl dicke Luft, was weniger an der Schwere von Julis Vergehen liegt(sie war schon ohne Natalia auf eine Party losgegangen, woraufhin Natalia den Abend wutentbrannt daheim verbracht hat. so habe ich sie, wutschnaubend, am Wohnzimmertisch angetroffen als ich von meinem weinseligen Maedelsabend heimkam), sondern eher am suedlaendisch-streitlustigen Temperament meiner Mitbewohnerinnen. Ich weiss nicht, ich bin ja jetzt echt kein konstant friedlich laechelnder Buddha, der nie mal austickt; aber warum wegen solchen Kavaliersdelikten jetzt tagelang der Haussegen schiefhaengt, da bin ich als gemaessigte Mitteleuropaerin noch nicht dahintergestiegen.
Auf jeden Fall litt Natalia dann aus oben erwaehnten Gruenden gestern an einem Partydefizit von mindestens 4 Stunden, weswegen die Einladung der Spanier zum kollektiven Vorgluehen mit anschliessendem Barone-Rosso-Besuch gerade recht kam. So sind wir dann gegen zwoelf in voller Kriegsbemalung losgestiefelt Richtung San Pietro; da befindet sich naemlich ein bis an die Decke mit Spaniern vollgestopfter Wohnblock. Spanier haben, wie ich festgestellt habe, die (zum Kennenlernen sehr praktische) Eigenart, anscheinend ueber ein Herz in Groesse extra-large zu verfuegen, in dem man meistens schon nach dem ersten Treffen zumindest einen Stehplatz bekommt. Und eine Stehplatzkarte reicht immerhin schon aus, um zum Abendessen und zum gemeinsamen Ungarn-Urlaub eingeladen zu werden! Wie lange dieser Anfangs-Enthusiasmus in der Regel andauert kann ich leider noch nicht sagen, aber ich werde euch auf dem laufenden halten ;-)! Auf alle Faelle haben Natalia und ich uns in null komma nix inmitten eines grossen, laermenden Haufens Spanier wiedergefunden, die alle ganz begeistert waren, "mal richtig italienisch" sprechen zu koennen (was sich sonst als schwierig erweist, weil sie immer in einem Rudel von ca. 50 rein spanischen Muttersprachlern unterwegs sind). Zu fortgeschrittener Stunde habe ich dann Natalia selig laechelnd umringt von gutaussehenden Spaniern angetroffen, die alle sehr daran interessiert waren, sie als Tandem-Partnerin zum sprachlichen (???) Austausch zu gewinnen.
Alles in allem ein sehr lustiger, multikultureller Abend. Und wie's ausschaut haben sich sogar die zwei Streithaehne wieder vertragen; zumindest haben sie heute wieder in normaler Lautstaerke kommuniziert.
und ich geh jetzt endlich mal schlafen ;-)! muchos besos e alla prossima! eure Judith

Sonntag, 21. Oktober 2007

Eiskristalle und Badekappen

Es ist kalt geworden in Siena. Nein, nicht kalt: ARSCHkalt! Besonders erfrischend sind die Naechte in meinem Palastzimmer, da dieses noch ueber hohe, wildromantische Fenster Marke Anno dazumal verfuegt, die nur in der Mitte durch einen kleinen beweglichen Hebel zusammengehalten werden. Dieser ermoeglicht den Fenstern aber immernoch volle Bewegungsfreiheit im Radius von etwa 10 Zentimetern, was sie bei der leichtesten Brise auch voll ausnutzen. So kommt es, dass nachts immer ein frisches Lueftchen, gegebenenfalls angereichert durch Regen, mein Gesicht streichelt. Tolle Sache, das.
Auch die warme Dusche am Morgen erweist sich als wenig effizient, da das Wasser aus dem Duschkopf in etwa mit der gleichen Intensitaet herausschiesst wie aus einem tropfenden Wasserhahn.
Dies ist einer der Gruende, warum ich gestern beschlossen habe, ins staedtische Hallenbad zu gehen: mal ordentlich warm duschen! Ich habe uebrigens herausgefunden, dass man, so man bereit ist 4,60 Euro Eintritt zu zahlen, auch ohne aerztliches Attest in den Genuss der Hallenbadbenutzung kommen kann. Man besticht also praktisch die Dame an der Kasse durch ueberhoehte Eintrittspreise, damit sie ob des etwaigen Fusspilzes/Herzinfarktrisikos mal ein Auge zudrueckt. Dafuer hat man aber mit anderen Restriktionen zu rechnen: einmal die Tatsache, dass Duschen und Foehnen extra kostet, und dann, der absolute Knueller: Badehaubenpflicht! Dies haengt, wie Juli mir zu erklaeren nicht muede wird, mit der enormen Liebe der Italiener zur Hygiene zusammen. Als ich das Etablissement betrete ist mein erster Gedanke jedoch, dass ein paar herumliegende Haupthaare eventuell das kleinere Uebel waeren: das Schwimmbad sieht aus als waere es noch zu Zeiten Turnvater Jahns erbaut worden und seitdem auch nichtmehr in allzu ueberschwaenglichen Kontakt mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln gekommen. Aber als ich den Beckenbereich betrete, werde ich sofort fuer den Haubenzwang entschaedigt: gestandene Mannsbilder, die sich im echten Leben wahrscheinlich irre viel auf ihren Waschbrettbauch einbilden, in entzueckenden, bunt gemusterten Badekappen! Selten so gelacht!
Und fuer 80 Cent bin ich nach dem schwimmen sogar in den Genuss einer einwandfrei funktionierenden, warmen Dusche gekommen, und das fuer ganze drei Minuten! das war's doch wert!
so, ich ziehe mich jetzt mal wieder in meinen Eispalast zurueck; falls jemand spontan Lust bekommen hat, mir Waermflaschen, Decken und/oder selbstgestrickte Socken zu schicken: tut euch bitte keinen Zwang an!
es umarmt euch eure Eisprinzessin

Donnerstag, 18. Oktober 2007

2:0

Mittwoch Abend, 20 Uhr, wir sind im Stadion. Putzig irgendwie, so klein! Hinter uns eine Gruppe durchgeknallter Napoletaner mit einem Transparent, dessen Sinn sich mir nicht spontan und auch nicht nach zwei Stunden erschlossen hat ("Napoli ritorna in Italia- grazie Paolo"- "Neapel kehrt nach Italien zurueck", ja wo war's denn vorher?!)
Spannung steigt, es geht los.

Erste Halbzeit
minute o: die popelige Blaskapelle verlaesst das Spielfeld.
minute 5: langweilig
minute 10: immer noch langweilig
minute 30: laaaaaaaaaaaaaangweilig!!!
minute 45: endlich Halbzeitpause, wo gibt's hier was zu essen?

Zweite Halbzeit
Die Konzentration laesst stetig nach, wir beginnen, gedanklich abzuschweifen.
Belinda: "ich muss mal Pipi!"
ich: "sagt mal, findet ihr's eigentlich doof wenn eine Frau nen Heiratsantrag macht?"
Belinda: "DRINGEND!!"
Julia: "nee, meine Mama hat damals meinem Papa einen Antrag gemacht!"
ich: "UND, was hat er gesagt?!?"
ein Maedel in der Reihe hinter uns: "also ich find die Afrikaner irgendwie... schoener!"
- das Oestrogen beginnt, ueber die Reihen zu schwappen -
ich: "oh, guckt mal, da hinten auf der Bande ist Nutella-Werbung!"
Julia: "hmmm, ich hab grad voll Bock auf Nutella...."
- schwapp, schwapp -
minute 10: laaaangweilig....
minute 15: Cannavaro gruesst seinen Bruder via Bildschirm (oder umgekehrt)
minute 35: die Squadra Azzurra laesst sich geschlossen fallen
minute 41: hm, ich koennte mal ne SMS schreiben...
minute 42: tor?! was? wo?
Nachspielzeit: schon wieder???

naja. so haben die Weltmeister es also doch mal wieder in letzter Minute geschafft, zwei Tore zu erzielen.
Die Afrikaner waren trotzdem schoener, und ich geh jetzt ein Glas Nutella kaufen.
es umarmt euch
eure Teilzeit-tifosa

Dienstag, 16. Oktober 2007

Vere e proprie tifose ;-)

Wenn Maenner sich ein Fussballspiel ansehen, ist alles schon lange vorher organisiert. Sie wissen schon Wochen, wenn nicht gar Monate im Voraus wann ein Spiel stattfindet und natuerlich auch zwischen welchen Mannschaften, die passende Fan-Kluft haben sie schon zu Hause und das einzige, was sie noch regeln muessen, ist, wie man das Bier ins Stadion schmuggelt.
Bei uns Maedels geht das ganze anders vor sich. Zur Illustration sei hier das folgende Gespraech wiedergegeben, so wie es mehr oder weniger gestern abend bei mir zu Hause stattfand.
Ich: "Carlos und Inma koennen Mittwoch nicht zum Essen kommen, weil sie auf irgend so nem Fussballspiel sind."
Juli: "Ach ja, genau, da wollte ich ja eigentlich auch hin..."
Julia: "Wer spielt denn eigentlich?"
Juli: "Italien gegen Suedafrika."
Lisa: "Echt?! die Nationalmannschaften?!?"
Juli: "ma che ne so..." (was weiss denn ich...)
Lisa: "quatsch, das sind wahrscheinlich nur die Jugendmannschaften!"
ich: "nee, ich glaub das ist ein Qualifikationsspiel fuer die EM!"
Lisa: "gegen Suedafrika?????"
Juli: "naja also wer will mit? Judith, kommst du morgen frueh mit Karten kaufen?"
ich: "warum eigentlich nicht?"
Julia: "hey cool, wir gehen zu einem Fussballspiel in Italien!"
ich: "Oh Gott, was zieht man denn da an???"

So kamen wir also zu Karten fuer ein Fussballspiel morgen abend (ist uebrigens ein Freundschaftsspiel ;-) wie die Jungfrau zum Kind. Wird sicher witzig. Ich erzaehl dann uebermorgen ob wir das Stadion und das passende Outfit gefunden haben.
Forza, tifose!!!

Montag, 15. Oktober 2007

O sole mio...

Heute Morgen habe ich Natalia geschockt, und zwar indem ich Obst gefruehstueckt habe. Ich muss dazu sagen: eigentlich gehen wir montags immer in die Bar an der Ecke fruehstuecken, und zwar aus zwei Gruenden: einmal wegen dem unglaublich leckeren Cappuccino und ausserdem wegen Marco, der ihn zubereitet. Also kam die Gute heute morgen in die Kueche gestuermt und findet mich grapefruit- und bananeessend vor. Entsetzter Blick auf das Horror-Szenarium: "Judith- per l'amor di dio- was MACHST du da?!" Nun ist es ja nicht so, dass Italiener kein frisches Obst essen, oh nein- nur WENN sie es tun, dann ausschliesslich in gezuckerter und/oder mit Schokolade ueberzogener Form. Ungezuckertes Obst essen Diabetiker und Deutsche- und vielleicht die Mitbewohner von Lisas Komune ;-)!
Ich muss sagen, so ein kleines bisschen geht mir die deutsche Fruehstueckskultur schon ab; aber naja, man muss auch loslassen koennen.
Nach so einem gesunden, wenn auch argwoehnisch beaeugten Start in den Tag konnte dieser ja nur toll werden: die Sonne hat mal wieder non-stop geschienen und somit hatte ich viel Zeit, im Mensagarten zu lesen und mit Carlos und einem ausgeliehenen Hund spazieren zu gehen (hab ich Carlos schon mal erwaehnt? so ein kleiner Spanier, der uebelst auf alles abgeht, was vier Beine hat und bellt). Hm, wenn ich mir meine Blogeintraege so durchlese beschleicht mich langsam das Gefuehl dass mein Erasmusjahr fuer Aussenstehende den Eindruck eines Aufenthalts in der Reha-Klinik macht: lesen, spazieren gehen, aufs Land fahren, Natur geniessen... ich bin echt alt geworden.
Was soll's, ich geh jetzt mit Lisa und Julia "Kebab for Breakfast" schauen, das ist die italienische Version von "Tuerkisch fuer Anfaenger" (die stehen hier total auf schlecht synchronisierte deutsche Vorabendserien, zum Wegschmeissen, echt!)
Bis bald und die liebsten Gruesse aus dem Kurort Siena- eure Judith
PS: weil ja gleich Kebab for Breakfast anfaengt hab ich heut leider keine Zeit neue Fotos reinzustellen, mach ich morgen oder so, versprochen!

Samstag, 13. Oktober 2007

Stadtflucht







So, jetzt bin ich grad mal einen knappen Monat da und schon hab ich das dringende Beduerfnis, mal aus der Stadt rauszukommen! Nachdem wir ja hier gerade das schoenste fruehherbstliche Wetter haben, hat Claudia sich bereiterklaert, mit uns aufs Land zu fahren, und zwar in das Kaff, in dem sie frueher mal gewohnt hat. Also sind wir fuenf Frischluftfanatiker- Claudia, Lisa, Belinda, Carlos und ich- in einem der allseits bekannten und beliebten Ueberlandbusse losgetuckert- toll war's, so richtig Klischee: kaum waren wir aus der Stadt draussen, kreuzt auf einmal Viehzeug in allen erdenklichen Variationen unseren Weg: Schweine, Esel, Gaense, Pferde, Hunde und zu guter Letzt haben wir auchnoch einen (etwas angegammelten) Australier auf Europa-Rucksack-Tour aufgegabelt, der in Gesellschaft von diversen Buechern und Alkoholika in einem Uralt-Vehikel unterwegs war und sich allen Ernstes gewundert hat, dass Mitte Oktober kein Campingplatz mehr offen hat. Ausserdem ist er mit der (ernst gemeinten!) Frage rausgerueckt ob es denn im Winter in Litauen wohl kalt wuerde? da gedenkt er naemlich den November zu verbringen, hat aber leider nur einen einzigen warmen Pulli dabei und keine Jacke. Freut sich aber sehr, mal Schnee zu sehen- tolle Sache, aber vielleicht haette ihm jemand sagen sollen, dass Schnee aus gefrorenem Wasser besteht, und Wasser nur friert, wenn es kalt ist, kaelter als in Australien, zumindest! Na gut, wir mussten ihn dann leider seinem Schicksal ueberlassen; aber falls euch irgendwo in Europa mal ein halb erfrorener Australier ueber den Weg laeuft der einen Campingplatz sucht, gruesst ihn mal!


den Abend haben wir dann in einem sehr schnuckeligen Tea Room verbracht, in dem man den Tee aus so grossen Oma-Gedaechtnis-Kannen serviert bekommt, wirklich nett; und auch David und Lucia waren dabei, ein schwedisch-italienisches Paerchen dass sich zu meiner allergroessten Verwunderung vor zwei Jahren in der Disco Essenza kennengelernt hat- in eben jener alptraumhafte Zappelbude, von der ich vor geraumer Zeit mal berichtet hatte. Ich glaube ich haette da drinnen zu jedem mir unbekannten Menschen mindestens zwei Meter Sicherheitsabstand gehalten und somit sicher niemanden kennengelernt, vor allem nicht die Liebe fuers Leben; aber offensichtlich funktioniert's!
Den Tag heute haben wir bei einem schoenen Fruehstueck im Key Largo zugebracht (tolles Cafe mit Blick vom Balkon auf die Piazza); danach habe ich mich zum Lesen ins Gruene verzogen (gleich ausserhalb der Porta Pispini gibt es ein sehr schoenes Fleckchen Erde, nur Wiesen, Baeume, bissl Viehzeug und die Herbstsonne, zum ins-Schwaermen-geraten! Hab ich schon erwaehnt dass ich gerne im Gruenen bin?! naja auf jeden Fall hab ich mich da dem Schicksal Daisy Millers gewidmet (was MUSS die Alte auch alle Kerle anmachen, Kinners, nee! Der haette es im Barone Rosso gefallen!). Aufgrund der Tatsache dass ich mich in der Natur und somit fernab vom westlichen Konsumismus und Kapitalismus, der uns aus unserer gottgegebenen fernoestlichen Harmonie reisst, befand, hat sich natuerlich auch Giacomo kurz zu mir gesellt, wie sollte es anders sein ;-)
Naja genug gequatscht, jetzt erst nochmal kurz ein paar Kommentare zu den Fotos die ich hier reingebastelt hab (ist irgendwie nicht so geworden wie ich das wollte, aber das war ja abzusehen ;-)! Das da oben habe ich nicht etwa ausgewaehlt weil Stefan oder ich da besonders vorteilhaft drauf aussehen (obwohl wir ja eigentlich immer total irre vorteilhaft ausschauen, versteht sich), sondern weil man da zumindest einen Teil meines Zimmers erahnen kann (arg schee, gell?). Unten drunter seht ihr die Bewohner unseres Maerchenschlosses: Shima, Natalia, Juli und ich. Und dann noch ein Foto von uns drei an meinem Geburtstag. So, das naechste Mal stell ich wieder Bilder rein, aber fuer heute war mir das stressig genug!
Lieb euch alle- eure Judith

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Sport: Mission impossible

Italiener sind in vielerlei Hinsicht schizophren (kein Wunder dass ich mich hier so wohl fuehle). Sie schuetteln unglaeubig den Kopf wenn es einen nach so etwas unsinnigem wie etwa einem Mietvertrag geluestet, aber einfach nur ins Schwimmbad zu gehen stellt einen buerokratischen Gewaltakt dar! Wenn ich in Deutschland schwimmen gehen will, was tu ich dann? genau, ich gehe ins Schwimmbad, ziehe einen Badeanzug an, binde mir ein pieksendes Schluesselbaendchen ums Handgelenk und stuerze mich in die gechlorten Fluten. Und in Italien? jaaa, so einfach ist das hier nicht! da muss ich erstmal einen Termin mit dem Sportarzt ausmachen, der ueberprueft ob evtl. die Gefahr eines Herzinfarkts besteht wenn ich schwimmen gehe (was nicht auszuschliessen ist ;-) und ob ich Fusspilz hab. So er mich fuer sporttauglich befindet, stellt er mir einen entsprechenden Wisch aus, mit dem ich dann zum Sportamt gehe (???), die mir dann einen Sportausweis ausstellen, mit dem ich zu festgesetzten Terminen ins Schwimmbad gehen muss, wo mir dann zum Preis von schlappen 25 Euro eine Monatskarte ausgestellt wird- beginnend jedoch erst im darauffolgenden Monat. Ja und wenn dies alles unbuerokratisch und schnell ueber die Buehne gegangen ist, heisst das, dass ich vermutlich schon ab 27. November regelmaessig schwimmen gehen kann! Toll, so einfach ist es, in Form zu bleiben!
Die haben doch echt nen Schuss.
Gestern Abend habe ich uebrigens nochmal den Vorstoss gewagt und bin mit Lisa, Belinda und Elisa auf eine Erasmus-Feier gegangen; ist aber an der Tatsache gescheitert, dass offensichtlich alle Italiener der Meinung sind dass Erasmus-Studentinnen notwendigerweise auch auf der Suche nach einem heissbluetigen Lover mit bis zum Bauchnabel aufgeknoepftem Hemd sind. Irrtum.
Mal schauen was das Wochenende so bringt; es bleiben viele Fragen offen: werde ich es schaffen, mich ohne schriftliche Bescheinigung sportlich zu betaetigen? werden die Italiener ihre Hemden ausnahmsweise geschlossen lassen? und wird Natalia es schaffen, den CD-Rom-Lehrer zu besiegen?!
Dies alles im naechsten Blogeintrag ;-)! Baci, eure Judith
PS: ich habe keine Ahnung warum das hier alles auf einmal kursiv ist, ich war's nicht! ich glaub dem Computer war heute einfach danach!

Dienstag, 9. Oktober 2007

Do you have many brothers and sisters?

Der Tag in der Via del Pignattello 27, erster Stock, beginnt genau zwei Mal. Einmal gegen sechs Uhr, wenn die beiden Kleinkinder im Stockwerk ueber uns zu neuem Leben erwachen und anfangen, sich zu beschaeftigen- und mit "beschaeftigen" meine ich NICHT die stille Lektuere von paedagogisch wertvollen Buechern, sondern laute, stoerende Betaetigung (Fernsehen in Tinnitus-Lautstaerke, Rumrennen, italienische Nationalhymne singen etc.) Bei diesen dantesken Ausgeburten des Inferno wollte ich urspruenglich sogar Babysitten gehen; mittlerweile findet man mich auf dem Wohnzimmertisch stehend und mit dem Regenschirm gegen die Decke schlagend vor. Ich liebe Kinder, aber nicht um sechs Uhr frueh.
Ja, und dann das zweite Mal gegen halb neun mit folgenden Worten: "Unit 1, Exercise 5: Listening Comprehension"- Natalia lernt Englisch, und zwar mittels einer Sprach-CD. Das heisst, sie lauscht einige Minuten andaechtig und stoesst dann wilde Flueche aus, denen ich entnehme, dass sie nichts versteht ("che cazzo vuole questo tipo??? mi vuole incazzare??!! sono incazzata nera!" -> cazzo = Universalschimpfwort). Dies waere nachvollziehbar, wenn es sich bei den heutigen Listening comprehensions um die gleichen didaktisch unterirdischen Uebungen handeln wuerde mit denen ich seinerzeit in der siebten Klasse belaestigt wurde- uralt-Kassetten mit den Hintergrundgeraeuschen eines Londoner Hauptbahnhofs, aufgenommen am Originalschauplatz, und den kratzenden Geraeuschen aus dem Lautsprecher soll man dann entnehmen, wann der Zug von London nach Liverpool faehrt und ob er so viel Verspaetung hat, dass Peter, Paul und Mary zu spaet zur Beerdigung ihrer Grosstante kommen (oder so). Aber nein, die heutigen Hoerverstehensuebungen sind schnuckelige, geraeuschkulissenmaessig neutrale Konversationen des Typs "Do you have many brothers and sisters?" - "Yes, I have got two brothers and three sisters"- "Oh, how nice, I have got a little sister, too, her name is Lucy!", und dann soll man ankreuzen, ob die Aussage "Gespraechspartner B hat einen Bruder, der Tom heisst" richtig oder falsch ist. Dies ueberfordert meine arme, suesse Mitbewohnerin aber extrem, weshalb sie nach zwei gescheiterten Versuchen meistens dem CD-Rom-Fritzen den Hahn abdreht; aber meist zu spaet, dann bin ich naemlich endgueltig wach und kann genausogut aufstehen.
Dieser kleine Exkurs sollte nur dazu dienen, euch meinen Alltag ein kleines Stueck naeher zu bringen; ihr sollt euch mir ja geistig verbunden fuehlen und so.
Die Tatsache, dass Englisch fuer Italiener ungefaehr so ist wie Arabisch fuer uns bekommen Lisa und ich uebrigens auch in unseren Englischseminaren des oefteren mit; aber na gut, da koennen wir uns wenigstens ausnahmsweise mal schlau und ueberlegen fuehlen ;-)!
Es knuddelt euch alle eure Judith
PS: jaja, ich stell hier bald Bilder rein, versprochen!!!

Montag, 8. Oktober 2007

Altersschwaeche

So, meine Lieben, als allererstes einmal: vielen, vielen Dank euch allen fuer die lieben Gruesse zu meinem Geburtstag, hab mich sehr ueber alle Nachrichten und Anrufe gefreut! Auch wenn sie den Nebeneffekt hatten dass ich ein kleines bisschen heimat-nostalgisch geworden bin; aber ueber diese Anfaelle konnten mir dann ja zum Glueck Vio und Stefan, meine Gaeste in den letzten vier Tagen, mit ihrer Anwesenheit und literweise Cappuccino hinweghelfen!
Jetzt aber der Reihe nach. Am Donnerstag Abend sind die zwei hier angekommen, ausgemergelt und halb am verhungern, aber da konnte Abhilfe geschaffen werden, was ein Glueck. Am Freitag haben wir dann beschlossen, zusammen mit Julia und Franzi, zwei anderen Erasmus-Maedels, nach Arezzo zu fahren- in so einem duften Ueberlandbus Marke Brechreiz. Als wir ankamen mussten wir zu unserem Leidwesen feststellen dass die Bewohner Arezzos ebenso wie die Senesen hauptsaechlich durch ihre Abwesenheit glaenzen; deshalb, und NICHT etwa wegen unserer Kulturbanauserei, haben wir die meiste Zeit mit der Suche nach einer geoeffneten Bar verbracht statt mit der fachkundigen Analyse gotischer Kirchenfassaden. Nachdem wir dann doch eine gefunden hatten (eine geoeffnete Bar, keine gotische Fassade!) und mit dem italienischen Nationalgericht versorgt waren (labbriges Weissbrot mit labbrigem Belag), haben wir uns dann natuerlich auch prompt eine Kirche angeschaut und danach die Casa di Petrarca. Als bekennendes Petrarca-Groupie war ich natuerlich besonders am Petrarca-Haus interessiert und erwartete, dort liebevoll gestaltete Stellwaende vorzufinden, die das Leben und Wirken des Dichters in Szene setzen, womoeglich sogar mit Bildern und Begleitbroschuere. Aber nix, stattdessen gab es dort nur ein paar Nachdrucke seiner Werke, einen seiner Backenzaehne und ein Haeufchen versteinertes Mittagessen (sah zumindest so aus, was genau es war, konnte ich nicht ausmachen) zu sehen. An diesem musealen Desaster haette hoechstens Vio als angehende Zahnaerztin ein maessiges Interesse haben koennen. Naja was soll's.
Auf dem Heimweg erreichte mich dann, zwei Tage zu frueh, die erste Geburtstags-SMS (danke, Basti ;-) und mir wurde schlagartig bewusst, dass ich in nicht allzu ferner Zukunft alt sein wuerde. Horrorvision davon, wie schlag zwoelf mein Gesicht in Truemmer faellt, meine Haare ergrauen und mein Hintern die schon laengst faellige eigene Postleitzahl bekommt. Oh Gott, Nietzsche hat recht: wir sind alle nichts und zerfallen zu Asche. Aaaahhh!!!!
Nach diesem kurzen nihilistischen Anfall geht der Feiermarathon los: das Lisele feiert im Buena Vista Social Pub mit leckeren Mojitos in ihren Geburtstag rein!
Nach nicht lange waehrender Freude ob der Tatsache, dass sie jetzt 22 ist und ich noch nicht, geht es am naechsten Abend im Barone Rosso weiter und ich bin an der Reihe. Um zwoelf spielt die Liveband sogar Happy Birthday; zwar nicht fuer mich sondern fuer die beschwipste Englaenderin am Nebentisch, macht aber nix, ich freu mich trotzdem.
Als Stefan am naechsten Morgen seinen Nastro-Azzurro-Rausch ausgeschlafen hat gehen wir alle im Cafe Nannini fruehstuecken und ich kaempfe gegen den ersten Anfall von Heimat-Nostalgie, erst mit Cappuccino, dann mit einer Runde grosse Hausordnung.
Die Erleichterung bringt dann der Abend: Vio, Stefan und ich bereiten ein Abendessen fuer elf liebe Gaeste zu (diesmal hab ich ordentlich mitgezaehlt und erfolgreich addiert: fuenf Deutsche, fuenf Italiener und eine Japanerin ;-)! Es gibt Salat, selbstgemachte Kaese- und Pilzspaetzle, Schokotorte, Apfelpfannkuchen und Obstsalat. Nach dem Essen hab ich dann einen neuen, wichtigen Ausdruck gelernt: sto per scoppiare- ich platze gleich ;-)! Als echte "Mama Miracoli" nehme ich das natuerlich als Kompliment.
Meine Gaeste haben auch alle sehr liebe Geschenke mitgebracht, unter anderem eine Fotogalerie mit Bildern von Freunden zuhause, einen Rilke-Gedichtband, ein sardisches Kochbuch (dezente Anspielung?!) und eine CD mit asiatisch angehauchter Floeten-Tiefenentspannungs-Musik (ratet mal, von wem ;-)! Und die nicht-deutschen Gaeste haben auch alle ganz stolz zum besten gegeben, was sie alles auf deutsch sagen koennen; kleiner Ausschnitt aus der tiefgruendigen Diskussion zwischen Giacomo und Shima:
G.: "Bist du Shima?"
S.: "Gut, danke!"
G.: "das ist aber teuer!"
Ihr seht schon, wenn ich in einem Jahr weg bin, sprechen die alle fliessend deutsch ;-)
ich muss zugeben, nach dem ausgedehnten Abend gestern war es heute morgen extrem schwer, um acht aufzustehen und italienische Zeitungsartikel zu uebersetzen, aber das war die schoene Feier definitiv wert!
Stefan und Vio musste ich dann leider auch verabschieden; obwohl, Stefan ist glaub ich ganz froh Vios und meinen Klauen und damit dem dauernden Oestrogenueberschuss entkommen zu sein ;-)!
So, jetzt seid ihr alle erstmal wieder auf dem Laufenden; ich verspreche auch hoch und heilig, sobald ich verstanden habe wie's geht stelle ich ein paar Fotos der letzten Tage hier rein!
Bis dahin drueck ich euch alle platt- eure Judith

Dienstag, 2. Oktober 2007

Unter Studentenscharen Muff von hundert Jahren ;-)

Mein Tag heute hat sehr frueh angefangen, naemlich um halb acht- da bin ich laengs der Mauern der Fortezza joggen gegangen, was unglaublich war, einmal deshalb weil ich gemerkt habe wie schlecht meine Kondition tatsaechlich ist, und ausserdem weil man von dort aus einen atemberaubenden Blick ueber die Stadt hatte, ueber der gerade die Sonne aufging- traumhaft! ich kann jedem nur empfehlen, mich in dieser tollen Stadt besuchen zu kommen und der Sonne beim aufgehen und mir beim abkratzen zuzuschauen ;-)!
Im Anschluss hatten wir ein fantastisches Seminar in englischer Literatur bei einem sehr netten Professor, den man allerdings um einiges besser versteht wenn er italienisch redet; das mit dem Englischen ist noch ausbaufaehig. Aber da haben die Italiener eh nicht so die riesen Begabung fuer, ist ja allgemein bekannt. Dieses Seminar fand uebrigens bezeichnenderweise in einer ehemaligen Nervenheilanstalt statt, die mittlerweile zur Uni umgebaut worden ist- nun gut, der Terminus "geistig krank" ist ja eine Frage der Definition...
Danach kam dann mein Highlight des Tages: ich hatte ein Seminar in interkultureller Philosophie entdeckt, das auch einen Yogakurs beinhaltet- fein, dachte ich mir, das kann meiner unglaublich ausgeglichenen Persoenlichkeit nur noch zusaetzlich foerderlich sein, und ausserdem koennte ich da Giacomo, meinen Freund der veganen Ernaehrung, gleich mitnehmen.
Jetzt kam ich da in den Vorlesungsraum- ein alter Kinosaal mit Kinosesseln, die einen in eine dichte Staubwolke huellen, sobald man sich auf ihnen niederlaesst. Um mich herum lauter Philosophiestudenten, alle noch einen Zahn schaerfer als die in Deutschland. Ich kam mir ungeheuer fehl am Platz vor, weil ich ein frisch gewaschenes T-Shirt anhatte und morgens sogar Gebrauch von meiner Buerste gemacht hatte. Ich bildete mir sogar ein, unter den Sesseln das Krabbeln diverser Viecher zu hoeren, was ich aber nicht mit Sicherheit bestaetigen kann. Dann ging's los, der Professor, ungefaehr so angestaubt wie die Kinosessel, kam rein und legte direkt los, so von wegen was wir alles lesen sollen um die gesamte Tragweite des interkulturellen Verstehens begreifen zu koennen. Oh Mann, ich weiss warum ich es schon in Wuerzburg nie geschafft habe, die Philosophieseminare durchzustehen! "Nun, cari studenti, im zweiten Drittel werden wir auch Nietzsche lesen; Nietzsche war ja ein bedeutender Vertreter des Nihilismus; das kommt von lat. nihil = nichts, was sich leicht anhoert, aber nicht leicht ist! Was IST denn dieses nihil, dieses Nichts?! sie, da vorne, in der ersten Reihe, wissen SIE es?!? haben sie sich darueber schon einmal Gedanken gemacht?!" ja, hab ich, dieser Kurs zum Beispiel, der ist nichts! Ich habe das Experiment "interkulturelle Philosophie" dann nach 1 1/2 Stunden vorzeitig abgebrochen, weil ich (im Ernst, kein scherz!) nicht mehr aufhoeren konnte zu niesen.
Dann schauen wir doch mal, was morgen so auf uns zukommt! Vielleicht besorg ich mir ja eine Staubmaske und ein kariertes Leinenhemd, mach mir auf die Schnelle Dreadlocks und versuch mein Glueck nochmal ;-)!
viele liebe gruesse e un bacione a tutti- eure Judith

Montag, 1. Oktober 2007

Andiamo in discoteca!

Oh Gott Leuts, kaum wagt man den Schritt und stuerzt sich waghalsig ins italienische Nachtleben kommt sowas!
Die Gruppo Erasmus hatte eine Mail rumgeschickt und feierwillige Studenten ueber die Moeglichkeit, mit dem Bus in eine ausserhalb liegende Disco zu fahren, in Kenntnis gesetzt. Also haben Lisa und ich uns gedacht, warum nicht? und sind in den Bus gestiegen. Die Fahrt ging ziemlich weit in culo al mondo, und als wir da waren- tatatata, Ueberraschung!!!! eine italienische pseudo-nobel-Grossraum-Zappelbude mit grossen Kronleuchtern und all so ueberfluessigem Schnickschnack. Fein fein, solche Etablissements habe ich zuletzt mit 17, 18 oder so besucht, da wird man ja regelrecht nostalgisch! Da Lisa und ich schon einen (escht dod...dodal gut gehicks... gemixten) Mojito intus hatten, haben wir uns trotzdem enorm amuesiert, vor allem weil die maennlichen Exemplare der Spezies "Italiener" (Subfamilie Schleimbeutel) sehr zu unserer Erheiterung beigetragen haben. Die sind echt eine wandelnde anthropologische Studie zum Thema "Verhalten geschlechtsreifer Vertreter des Homo semi sapiens sapiens beim Anblick eines Weibchens": erst versuchen sie, durch gaaaaanz tiefe Blicke Kontakt aufzunehmen, fuehren einen rhythmischen Balztanz auf und wenn alles nichts hilft, wird das blaue Seidenhemd bis zum Bauchnabel aufgeknoepft, auf das Frau das Brusthaartoupet bestaunen kann. Tolle Sache, das.
Aber die Weibchen sind auch nicht schlecht: sie tragen in der Regel schwarze Strumpfhosen mit einem goldenen Guertel drueber (manchmal kann die Strumpfhose auch wegfallen, dann ist der Guertel ein bisschen breiter und nennt sich "Rock") und Schuhe, die schon beim blossen Anblick Schmerz verursachen, auch diese bevorzugt in metallic- sowas will ich auch mal haben, wenn ich gross bin! Wir haben dann unser Glueck bei HipHop und Techno versucht, aber gegen zwei dann doch resigniert aufgegeben, nachdem die einfach partout nix von Billy Talent oder The Fratellis spielen wollten.
Auf der Heimfahrt mit unserem Partybus (das alles hat auch so ein bisschen Ruf-Jugendreisen-Flair) haben dann zwei franzoesische Exemplare o.g. Spezies noch ihre ungeheure Kraft unter Beweis gestellt, indem sie sich gepruegelt haben (siehe auch "Scheinkampf" oder "Verteidigung des Territoriums").
Am naechsten Abend hatten wir uns dann einen etwas unspektakulaereren, aber nicht weniger lustigen Abend verdient: gemeinsames Kochen mit 8 Maedels, 7 Deutsche, eine Griechin und eine Tuerkin.
Und heute dann der grosse erste Tag an der Uni (Natalia, meine Mitbewohnerin, hat mich gleich mal ausgelacht weil ich uebereifrig um halb 8 auf der Matte stand um auch ja nicht zu spaet zu kommen- "o Giuditta, sei tanto....tedesca!" - "Oh Judith, du bist so..... deutsch!")
wir hatten einen meiner Meinung nach sehr tollen Uebersetzungskurs, und so gaaaanz langsam blicke ich auch durch wie das ganze System hier funktioniert; das freut den Kontrollteufel in meinem Kopf natuerlich. Im Kurs habe ich dann auch noch eine ganz suesse Italienerin kennengelernt die auch in Wuerzburg Erasmus gemacht hat; sie und ihre neapolitanische Mitbewohnerin sind dann auch gleich mit in die Mensa gekommen. Oh Mann, das muss ich euch erzaehlen: da bekommt man fuer 2,50 ein Nudelgericht, Fleisch oder Fisch, einen Teller Beilagen, Obst, Salat, Broetchen und Wasser soviel man will! Ich LIEBE Italien! (ich bin scho ganz schoen verfressen, oder?! immer schreib ich nur was ich zu essen krieg ;-)!
Gerade eben haben wir dann Lisas Sachen in ihre neue WG verfrachtet- oh Mann, wird bestimmt ganz ungewohnt wenn sie nicht mehr auf dem rueckenfeindlichen Sprungfeder-Gaestebett neben mir schlaeft! hm, sie wird sich wahrscheinlich freuen nachdem ich letzte Nacht anscheinend recht unruhig geschlafen und dauernd gegen ihr Bett getreten habe... ;-)!
Naja, die naechsten Tage werden sicher nochmal ganz schoen chaotisch, bis ich weiss in welche Kurse ich muss, dann noch ganz viele Erasmuspartys (vielleicht koennte man ja ein Hemden-aufknoepf-verbot verhaengen?!) und Besuch aus Deutschland bekomm ich auch- Vio und Stefan, ich freu mich auf euch!
Also dann, ich muss los, hab Natalia und Giulia versprochen, heute zu kochen (schon wieder essen ;-)!
tanti abbracci e baci- eure Ju